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Leaky Gut Syndrom (und ME/CFS)

Ob das Leaky Gut Syndrom (Syndrom des löchrigen Darms) eine eigenständige Erkrankung ist, oder ein Symptom bezeichnet, dass bei verschiedensten Erkrankungen auftreten kann ist medizinisch noch nicht klar definiert und wird oftmals heftig diskutiert.

Der durchlässige Darm (medizinisch: Permeabilitätsstörung) ist Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen, wenn auch nicht unter dem Begriff Leaky Gut sondern unter den medizinischen Begriffen Permeabilitätsstörung, Barrierestörung, Tight Junction-Störung und vielen anderslautenden Begriffen.

Erst vor kurzem konnte in einer klinischen/medizinischen Studie an Patienten mit einem Reizdarmsyndrom gezeigt werden, dass verschiedenste Nahrungsmittel oder Reizstoffe die Permeabilität/Durchlässigkeit der Darmschleimhaut erhöhen und ein Leaky Gut bei diesen Patienten wissenschaftlich nachweisbar ist. Zukünftige Studien werden uns helfen die Darmpermeabilität und Ihre Bedeutung bei verschiedensten Erkrankungen besser zu verstehen.

Aus den aktuell verfügbaren medizinischen Studien ist bekannt, dass verschiedenste Erkrankungen zu den Veränderungen führen können, die aktuell unter dem Laienbegriff Leaky Gut Syndrom zusammengefasst werden.

Verschiedenste Laboruntersuchungen (in Blut und Stuhl) erbringen Hinweise auf ein mögliches Leaky Gut Syndrom, es gibt aber aktuell keine allseits akzeptierten Laborveränderungen die ein Leaky Gut Syndrom definieren oder sicher diagnostizierbar machen. Vielmehr ist es notwendig Erkrankungen, die zu einer Permeabilitätsstörung führen können, auszuschliessen.

Bei diagnostischen Unsicherheiten können wir Darmbiopsien mit Färbung zur Histaminintoleranz (Enzym-DAO) und zur Mastzellaktivierung (MCAS), zur Bestätigung der Erkrankungen, durchführen. Bitte bei Terminbuchung den Wunsch hierzu entsprechend angeben.

Bitte vereinbaren Sie bei Verdacht auf Histaminintoleranz oder MCAS vor dem Sprechstundentermin bei uns eine endoskopische Untersuchung (ÖGD/Koloskopie) mit den entsprechenden Biopsien, damit auf Ihre Erkrankung eingegangen werden kann. Untersuchungsanmeldung bitte hier: TERMINBUCHUNG oder über email: endo@internistenzentrum.de.

Im Zusammenhang mit einem vermuteten Leaky Gut Syndrom ist daher eine ausführliche individuelle Erhebung der Krankengeschichte und eine zielgerichtete Differentialdiagnostik notwendig. Dabei sollten die oftmals schon erhobenen Befunde als Ausgangslage dienen, um unnötige Doppelt- oder Mehrfachuntersuchungen zu vermeiden. In Zusammenschau der erhobenen Befunde wird je nach Grund- und Begleiterkrankungen eine spezielle Therapie besprochen.

Zur Behandlung des Leaky Gut Syndroms sind nicht immer Ernährungsumstellungen oder Medikamente erforderlich. Zum Schutz der Darmbarriere auch hilfreich sind Darm-Yogatherapie und Darm-Hypnose/Achtsamkeitsmeditation/MBSR.

Wenn Sie bei sich Symptome eines Leaky Gut Syndroms vermuten, sprechen Sie uns in der Spezialsprechstunde an.

Bei ME/CFS, der Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom, bestehen oftmals begleitende gastrointestinale Beschwerden, die partiell auch dem Leaky Gut Spektrum zugeordnet werden können. Da die Ursachen hierfür unbekannt sind, ist bei uns keine ursächliche Behandlung oder Heilung möglich. Ebenso ist es nach aktuellem Wissensstand nicht möglich, diese Erkrankungen anhand von Mikrobiom- oder Stuhluntersuchungen zu diagnostizieren. Die gastrointestinalen Beschwerden und die gastroenterologischen Fragestellungen können aber leitlinienkonform diagnostiziert und behandelt werden. Hierbei unterstützen wir Sie gerne in der Spezialsprechstunde.

 

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